In West-Sumatra, Indonesien befindet sich die Heimat der Minangkabau. Mit mehreren Millionen bilden sie die größte matriarchale Gesellschaft der Welt. Sie leben nach dem Adat, dem mütterlichen Naturrecht – in friedlichem Zusammenleben mit dem Islam. Haus, Hof und Land liegen bei ihnen in den Händen von Frauen. Der Film erzählt vom Alltag aus der Perspektive der 33-jährigen Yelfia Susanti, die es versteht, mit ihrem großen Klan für Ausgleich und ein gutes Leben für alle zu sorgen.
Wie sie einander kennenlernen und sich austauschen
Immer wieder wird matriarchal lebenden Völkern eingeredet, dass sie die einzigen auf der Welt seien, die so leben. Das ist nicht der Fall: Es gibt unzählige Orte in der Welt mit matriarchaler Sozialstruktur. Mehr denn je ist es möglich, dass matriarchale Menschen einander kennenlernen, sich austauschen, stärken und stützen. Dieser Film ist der erste aus einer Reihe, die diese positive Entwicklung dokumentiert.
Eine Mosuo aus dem Südwesten Chinas stattet den Khasi im Nordosten Indiens einen Besuch ab. Khasi und Mosuo leben ganz ähnlich: Bei ihnen gilt Matrilinearität, also die Abstammung über die Mutter-Großmutterlinie. Weder hier, noch dort muss jemand den Klan verlassen, um eine Kleinfamilie zu gründen, wie das in nichtmatriarchalen Gesellschaften üblich ist. Land, Haus und Hof sind Klanbesitz. Die Werte, von denen diese Menschen geleitet werden, sind Kooperation, Fürsorge, Friedfertigkeit. Deshalb ist für alle gut gesorgt: für Alt und Jung, für Frau und Mann.
Der Weg der Künstlerin Ulrike Loos in die matriarchale Welt
Ulrike Loos wuchs in der Liebe einer sehr fortschrittlichen Mutter auf. Durch diese früh sensibilisiert, beteiligte sich die Künstlerin aktiv an der Frauenbewegung und stellte sich stets die Frage: Was bedeutet Frausein? Sie beschloss, nie zu heiraten, verdiente sich ihren Unterhalt selbst und brachte ein Kind zur Welt – Mitte der 60iger Jahre ein wahrhaft mutiges und konsequentes Frauenleben!
Anhand ihrer Bilder zeigt sie uns den wahren Grund für ihre Wut und ihren Lebensmut: ihre umfassende Kritik am patriarchalen System und die Ahnung, dass es noch etwas Anderes geben müsse. Immer auf der Suche nach Wegen aus dem Patriarchat, führt sie das Schicksal im neuen Jahrtausend, dem Jahrtausend der Frau, schließlich zur Matriarchatsbewegung. Anregende, unbekannte Welten eröffnen sich: z.B. „Catal Hüyük - Das Land der 100 Göttinnen in Anatolien“, und die Entdeckung der mehr als 40.000 Jahre alten „Urmutter vom Hohle Fels“. Diese präsentiert sie als dreiteiliges Kunstwerk im Jahr 10 JdF auf dem Hambacher Schloss zum Internationalen Goddesskongress. Und dann ein besonderer Besuch: Eine junge Frau aus dem Matriarchat der Mosuo in China besucht sie auf ihre mütterliche Heimatinsel Pellworm.
Aufzeichnungen einer Reise zu den matriarchalen Mosuo
Muttersee, Mutterberg, Mutterland: Am Lugu-See im Südwesten Chinas leben die Mosuo. Weil sie eine matriarchale Gesellschaft sind, liegen Grund und Boden in den Händen der Frauen. Damit weiß jedes Mosuokind von Geburt an, dass es eine sichere Heimat hat: den Mutterklan. Es gibt keine Frauenhäuser, keine Kinder- und Altenheime. Fürsorge füreinander geht über alles. Matriarchale Menschen leben in existentieller Sicherheit.
Um diese ureigene, mütterliche Grundstimmung zu dokumentieren, lebt die Autorin jedes Jahr mehrere Wochen in einem befreundeten Mosuoklan am Lugu-See. Die vorliegenden Aufzeichnungen stammen von ihrem ersten Aufenthalt dort.
Auf der Reise entstanden auch Teile des gemeinsam mit Uschi Madeisky und Daniela Parr produzierten Films "Wo die freien Frauen wohnen".
Die matria - Oase wird
gepflegt von Dagmar
Margotsdotter. Sie
ist
als Krankenschwester, Dipl. Sozial - Pädagogin und Autorin von
Frauenschicksalen bewegt. Sie arbeitet gemeinsam mit vielen anderen an einer
matriarchalen
Sicht auf die Welt.